Spielend lernen ...

Kinder frühzeitig und auf spielerische Weise zu fördern – das gewährt ihnen eine bessere Startposition fürs Leben.

Zahlreiche Lernspiele wurden und werden entwickelt, weil Kinder am besten spielerisch lernen. Relativ wenig Spiele sind so konzipiert, dass sich eine Person alleine damit beschäftigt. Spielen – gemeinsam spielen – bringt Spaß und fördert den achtsamen Umgang miteinander. Man lernt zu gewinnen, ohne den anderen für weniger wertvoll zu halten, denn beim nächsten Spiel gewinnt vielleicht er. Der junge Mensch hat die Chance, das Verlieren zu lernen, ohne gleich den eigenen Selbstwert zu verlieren. So üben wir in einem Spiel, Strategien auszuklügeln, das Gedächtnis zu trainieren, logisch zu denken und kreativ zu sein, um Lösungen zu finden oder Geschicklichkeit zu entwickeln. Wir strengen uns an, versuchen Grenzen zu überschreiten, probieren, was es bringt, unfair oder unehrlich zu sein, und lernen Humor, das gegenseitige Bestärken und Trösten. Irgendwann wissen wir: Gemeinsam zu lachen ist viel schöner, als einsam und allein zu sein.

Gemeinsames Spiel braucht Raum und Zeit – zwei Begriffe, die in diesem Zusammenhang gleichbedeutend sind mit Freiraum und Freizeit. Termindruck, Hektik und die Konzentration auf völlig verschiedene Aktivitäten zur gleichen Zeit haben beim Spielen keinen Platz. Spielen heißt sich einlassen, mit Leib und Seele anwesend sein und es genießen. Auch beim Spielen können wir von Kindern lernen. Begeistert sind sie bei der Sache und haben Spaß an Spielen, die sie gerne und freiwillig spielen – keine Spiele, die ihnen aufgedrückt werden oder bei denen sie altersmäßig über- oder unterfordert sind.


Als Erwachsene müssen wir manchmal erst wieder lernen, richtig zu spielen.

Brettspiele, Ratespiele, Strategiespiele, Kartenspiele – sie fördern und fordern auch noch im hohen Alter unsere Flexibilität und sind Gehirnjogging pur. Mein Oma spielte mit 90 Jahren noch begeistert Rommé. Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir mit ihr gemeinsam beim Romméspielen verbracht haben, doch ich habe diese Stunden geliebt. Wir haben viel gelacht, erzählt und Schokolade gegessen. Meine Oma und mein Opa waren bis ins hohe Alter geistig fit.

Das Spiel am Computer, und sei es pädagogisch noch so wertvoll, kann diese Geborgenheit, dieses Zugehörigkeitsgefühl und Angenommensein nicht vermitteln. Computerspiele haben andere Funktionen, andere Qualitäten, doch sie fördern selten die Sozialkompetenzen des Menschen. Das gemeinsame Spielen am Tisch in der Runde oder in der Natur ist aus der Mode gekommen, vor allem bei vielen Erwachsenen.

Beim Spielen entwickeln wir unsere Fähigkeiten, ob geistig oder körperlich, in einem Rahmen, der Spaß macht und verschiedene Sinne anspricht. Beim Spielen handeln wir ganzheitlich. Im Spiel finden wir den nötigen Freiraum, um uns auszuprobieren.


Spiele fördern

  • die Konzentration,
  • das strategische und logische Denken,
  • die Flexibilität und die Kreativität.

Die Neuronen unseres wunderbaren Gehirns sind aktiv, neue werden gebildet, und neue Verknüpfungen finden statt. Der Muskel Gehirn wird trainiert. In Stresszeiten und aktiven Lernphasen lockern wir mit den richtigen Spielen und Spielpartnern unsere geistigen Verspannungen und finden so einen wunderbaren Ausgleich zu dem entstandenen Stress.

Also: Spiel mal wieder!

Allerdings: Glücksspiele und Wettspiele appellieren an andere Instinkte des Menschen. Sie sind hier nicht gemeint!