Aktiv lesen
Von Anfang an aktiv ...
Bücher und Texte gleich von Anfang an aktiv zu lesen, das heißt
- wichtige Textteile sofort zu markieren (unterstreichen, eventuell Anmerkungen hinzufügen).
- Textpassagen, die interessant sind und von denen du weißt, dass sie voraussichtlich gebraucht werden, sofort herausschreiben
- und auch die Quellen notieren.
Leider gehöre ich zu den Menschen, die gelernt haben, Bücher lese man von vorn bis hinten durch. Trotz allen Bemühens habe ich das selektive Lesen nie richtig beherrscht. Da meine Art des Lesens sehr mühsam sein konnte, hatte ich mir angewöhnt, unwichtige Passagen zu überfliegen. Bei EDV-Fachbüchern ging ich grundsätzlich nach dem Inhaltsverzeichnis vor. Interessante Kapitel lese ich, andere lasse ich aus. Doch auch bei manchen EDV-Büchern baut ein Kapitel auf das andere auf. Deshalb habe ich mir angewöhnt, zuerst die Einleitung eines Buches zu studieren, denn üblicherweise gibt sie Auskunft darüber, wie mit dem Buch umgegangen werden sollte.
Um sich die Inhalte der Bücher möglichst leicht zu erarbeiten, bietet sich folgende Vorgehensweise ein:
- Überblick gewinnen - Ich lese zuerst das Inhaltsverzeichnis und die Zusammenfassung an den Kapitelenden. Das hat den Vorteil, dass ich schon zu diesem Zeitpunkt mein Vorwissen aktivieren und es in die Bearbeitung des zu lesenden Stoffes mit einfließen lassen kann.
- Fragen stellen - Ich entwickle Fragen, zum Beispiel nach den Zusammenhängen. Wenn ich mit einer bestimmten Fragestellung an das Lesen herangehe, gestaltet sich das Lesen für mich interessanter.
- Lesen - Ich versuche gezielt zu lesen, suche nach den Hauptaussagen und nach den dazugehörigen Argumenten. Fremdwörter und Fachausdrücke schlage ich meist sofort nach, damit es gar nicht erst zu Missverständnissen kommt. Gleich während des Lesens markiere ich wichtige Textpassagen, denn schon mit dem Markieren strukturiere ich den Text und fördere gleichzeitig das kritische Durcharbeiten. Ich unterstreiche vor allem Schlüsselbegriffe und Leitgedanken. Manchmal benutze ich auch verschiedene Farben, aber ich vermeide es, zu viel bzw. ganze Sätze zu färben. Übrigens: erst lesen, dann markieren – sonst hebt man manches ganz unbewusst hervor, das heißt das Markierte ist unreflektiert und kann nicht zur aktiven Verarbeitung des Gelernten beitragen. Bei einigen Fachthemen ist es wichtig, die Meinung des Autors von den – auf Fakten beruhenden – wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterscheiden, denn in fast jedes Buch fließt auch die persönliche Auslegung des Autors mit ein. Auch jedes Fachbuch trägt bei aller Wissenschaftlichkeit eine individuelle Handschrift.
- Rekapitulieren - Ich überdenke das Gelesene in kleinen Abschnitten. Deshalb halte ich auch nach jedem Kapitel inne, um mir den Inhalt des Gelesenen wirklich bewusst zu machen. Manchmal mache ich mir Notizen und schreibe Stichpunkte auf. Will ich komplexere Zusammenhänge im Kopf behalten, benutze ich die grafische Darstellung des Mind Mappings. Stichwörter, die ich auf diese Art und Weise anordne, behalte ich länger im Gedächtnis. Das Rekapitulieren, das mündliche Zusammenfassen des Gelesenen, dient dazu, das Gelesene im Gedächtnis zu verankern.
- Nachbereiten - Um feststellen zu können, ob ich das Gelesene richtig verstanden habe, stelle ich Fragen und prüfe, ob ich sie richtig beantworten kann. Manchmal merke ich, dass es sinnvoll ist, meine Notizen durch eigene Anmerkungen, Kritik und Verweise auf andere Quellen zu ergänzen, damit sie rund werden.