LERNEN findet statt, immer ...

Wer kennt es nicht: einen spannenden Film gesehen zu haben und dann nicht einschlafen zu können! Die Bilder und Eindrücke des Thrillers tanzen immer wieder vor den Augen, obwohl man im Bett liegt und eigentlich schlafen möchte. Es fällt schwer, zur Ruhe zu kommen, weil die Psyche noch mit der Bearbeitung des Krimis beschäftigt ist.

Den Einschlafeffekt nutzen

Gerade dieser Effekt lässt sich beim Lernen nutzen. Kurz vor dem Schlafengehen den Lernstoff noch einmal in Ruhe durchgehen, dann vielleicht Entspannungsmusik hören und im Geiste die Themen an sich vorüberziehen lassen, am besten sogar visualisieren und geistige Bilder dazu malen. Auf diese Weise prägt sich der Lernstoff ein, und am nächsten Tag fällt es leichter, auf dieses Wissen zuzugreifen.

Im Geiste bekommen wir Bilder zu dem gerade Durchdachten, und die Gedanken werden mit Gefühlen verbunden. Eine ganzheitliche Verknüpfung findet statt.

Doch was ist, wenn wir nachmittags stundenlang lernen und danach zur Entspannung einen Krimi schauen, der uns innerlich aufwühlt? Die Frage kann sich jeder selbst beantworten: Entspannung ja, doch zusätzliche Informationsaufnahme nein. Eindrücke, die wir über unsere Medien aufnehmen, können sehr anregend sein. Sie können aber auch ein selbstbestimmtes Aufnehmen von Informationen verhindern. Das Gehirn wird mit Fremdbildern gefüttert, die es verarbeiten muss, denn das ist seine Aufgabe. Während dieser Zeit hat es kaum Kapazitäten zur Verfügung, um die fürs Lernen relevanten Informationen zu ordnen und zu speichern.

Wir bestimmen durch unsere Tätigkeiten bzw. unser Verhalten, womit sich unser Gehirn beschäftigt – bewusst oder unbewusst. Auch hier kannst du dich entscheiden: „Was will ich?“, oder besser: „Was will ich für mich?“ Bewusste Informationsaufnahme oder unbewusste Berieselung ...


 Insel des Lernens und des Wissens
Zum Nachdenken

Lernen im Schlaf ist eine anerkannte Methode, um Sprachen zu lernen. Während des Schlafes werden dem Lernenden Vokabeln und fremde Texte suggeriert, und man baut darauf, dass das Unterbewusstsein dieses Wissen aufnimmt. Tut es auch. Bedenke also: Schlafen wir vorm Fernseher oder beim Radiohören ein, nimmt unser Unterbewusstsein auch diese Informationen auf. Doch wissen wir, was dabei alles in uns eindringt? Es gehört zur Psychohygiene, bewusst mit der Informationsaufnahme umzugehen. Bewusst heißt auch, die Kenntnis dieser Vorgänge für das Aneignen und Einprägen von neuem Wissen zu nutzen.


Hilfe aus dem Land der Träume

Wer abends möglichst entspannt, vielleicht bei einer Tasse Tee, das Thema noch einmal durchgegangen ist und dann bald in Ruhe zu Bett geht, wird feststellen, dass ihm auch das Traumleben bei der Bewältigung des Alltags zu Hilfe kommt. Schon manche geniale Idee, schon manche Lösung für ein Problem, schon manche kniffelige Rechenaufgabe wurde im Schlaf gelöst. Wir wachen morgens auf und wissen, wie es geht.

Dieses große, eigene Kapital lernte ich schätzen, als ich zu programmieren anfing. Nicht nur, dass ich die einzelnen Programmzeilen, also die Schritte eines Computerprogramms, abends im Bett oft visuell vor mir sah, gerade in arbeitsreichen Zeiten träumte ich auch intensiv von meiner Arbeit. Des Öfteren ging ich mit einem ungelösten Computerproblem schlafen und träumte nachts die Lösung. Am nächsten Morgen wachte ich auf und hatte alles vergessen. Was tun? Wach bleiben? Da ich sehr gerne schlafe, fand ich es lästig, nachts um vier Uhr aufzuwachen und für längere Zeit wach zu liegen, nur um keinesfalls die Lösung meines Problems – wie schon so oft – zu vergessen. Am nächsten Morgen fehlte mir der Schlaf – ein schlechter Start in den Tag. Ein Tipp einer Freundin half mir weiter: Ich begann meine Träume gleich nach dem nächtlichen Aufwachen aufzuschreiben. Seitdem liegt auf meinem Nachttisch ein Traumtagebuch, in dem ich jetzt meine Traumlösung schriftlich festhalte. Ich brauche mir nichts mehr zu merken, bin dadurch wesentlich entspannter und kann sofort wieder einschlafen.

Genügend Schlaf ist wichtig für die Gesundheit und das Immunsystem eines Menschen.

Wer ausgeschlafen hat, fühlt sich wohl und ist leistungsfähig auch fürs Lernen. Achte deshalb auf genügenden, gesunden Schlaf, dann startest du frisch in den neuen Tag, lernst leichter und bist einfach besser drauf.