Eindrücke verstärken - Wissen festigen

Verstärker suchen – das hört sich merkwürdig an, ist aber absolut sinnvoll und effektiv, denn es dient dazu, das neue Wissen zu verfestigen. Es geht darum, das Signal zu verstärken, damit es besser vom Gehirn verarbeitet werden kann.

Ich bin ein Typ, der ungern stur paukt. Deshalb suche ich mir meistens andere Methoden, um den gleichen Effekt zu erreichen.

Zwei Beispiele:
Ich beschäftigte mich schon mit einem Gebiet, gleichzeitig bot das Bildungsfernsehen eine Sendung zum gleichen Thema an. Oder: Ein Thema hatte ich nicht recht verstanden – doch gewiss gab es ein anderes Buch mit genau den gleichen Informationen, das mir verständlicher erschien. Jeder Autor schreibt anders. Das Leben ist bunt, und genauso bunt kann man das Lernen gestalten.


Lerntypen

Die Fachliteratur spricht von verschiedenen Lerntypen. Man unterscheidet zwischen dem visuellen Lerntyp, der hauptsächlich über das Sehen lernt, dem auditiven Lerntyp, der bevorzugt über das Hören lernt, und dem kinästhetischen Lerntyp, der über den Geschmack, den Geruch und das Gefühl lernt. Natürlich ist es hilfreich, zu wissen, ob man hauptsächlich über die Augen oder über die Ohren oder über das Begreifen, das Ausprobieren lernt. Für mich persönlich war der Mix von allem optimal, denn die Mischung verschiedener Methoden und Materialien gestaltete das Lernen für mich kurzweilig.

Eine Mischung verschiedener Methoden und Materialien
gestaltete das Lernen kurzweilig.

Im Rahmen meines Studiums musste ich mich mit dem Thema „Netzwerktechnologie“ auseinandersetzen. Zur gleichen Zeit fiel mir bei einem Besuch in Lübeck das Buch „Data Zone“ von Tsutomu Shimomura und John Markoff in die Hände. Ein absoluter Glücksgriff! Das Buch handelte von einem Hackerangriff und der darauf folgenden Verbrecherjagd nach dem Hacker Kevin Mitnick. Netzwerk- und Internetsicherheitstechnologie einmal anders. Anhand dieses Krimis lernte ich mehr über Netzwerke als aus dem Lehrbuch. Um dem Handlungsstrang des Buches einigermaßen folgen zu können, musste ich mir als Anfängerin auf diesem Gebiet die nötigen Grundkenntnisse und Fachausdrücke aneignen, was dazu führte, dass ich sehr viele Fragen hatte. Das Schönste an meinem Studium war: Ich hatte endlich ein Umfeld, in dem all meine Fragen beantwortet wurden.


Verstärker finden 

Verstärker waren und sind für mich vor allem Menschen, mit denen ich mich über „meine“ Themen unterhalten kann. Meistens ist es für mich schwierig, solche Personen zu finden, denn gerade im privaten Bekanntenkreis teilen nur wenige Frauen meine Vorliebe für Computer. Hilfreich waren jedoch die guten Kontakte zu den Mitgliedern meiner Lerngruppe. Noch mehr Inspiration erhielt ich von Menschen, die sich in der Thematik schon auskannten: Wenn sie die Geduld aufbrachten, mit mir als Greenhorn zu fachsimpeln, war das ein wahres Geschenk, von dem ich sehr profitieren konnte. Den gleichen Effekt machen sich übrigens auch die heutigen Mentoring-Programme an den Universitäten und in den großen Unternehmen zunutze.